Die Partei, einzig wahre demokratische Kraft ausserhalb des Bundestags war gestern auf dem Heinrichplatz, um für ihr neuestes Anliegen aufmerksam zu machen: Wenn die Mauer wieder aufgebaut wird (was niemand will), Deutschland geteilt ist, kann man mit zwei Mannschaften zur nächsten WM nach Südafrika fahren.
belafinster war vor Ort und zeigt euch dieses Foto von der lebhaften Veranstaltung. Der Kandidat Martin Sonneborn umringt von zahlreichen Unterstützern.

(Klick aufs Bild zum Vergrößern)

Der tip (Stadtmagazin aus Berlin) stellt in der Ausgabe 13/2006 auf dem Titel die Frage:Wie viel Deutschland darf's denn sein?
Nun, wenn es nach mir ginge, so viel:

Wie Flaggen verfremdet werden können, zeigt dieses Beispiel aus Berlin.
Das Motto lautet auch hier, kreativ mit der jetzigen Mode umzugehen und sie in unbeabsichtigte Richtungen zu führen.

Spiegel online: Deutschland, Deutschland, bald ist es vorbei
"Nun hat der in London lebende Schriftsteller Ziauddin Sardar eine interessante Theorie für die Zeit nach dem Kalten Krieg entwickelt, die vor allem in den Tagen der Weltmeisterschaft ein großer Trost für jene Menschen ist, die nicht sofort in orgiastische Verzückung geraten, wenn Klose einen reinmacht oder junge deutsche Männer schwarz-rot-geile Fahnen schwenken."
Aber was sind schwarz-rot-geile Flaggen?????

Mir geht es wie einem Patienten. Nach dem Fieber der ersten Tage ist nach dem gestrigen Abend die Ernüchterung und -kenntnis gekommen, dass sich in diesem Land eigentlich nichts geändert hat. Muss ich schon die massive Beflaggung über all ertragen, so dachte ich bisher, vielleicht haben sich die Deutschen doch gebessert. Aber es bleibt immer noch eine verhängnisvolle Verbindung, wenn Alkohol auf (eingebildetes) Nationalgefühl trifft.
Gestern abend nach dem Spiel in der Strassenbahn. Proppevoll, aber ein Gang war recht leer, denn der war laut. Da grölten junge Menschen die Fußballstadienfangesänge nach. Nun ja, etwas anzüglich grölten sie eine Helga hoch, das war anscheinend das Mädel, das da dabei saß. Sie funktionierte als Antreiberin. Erst als sie ausstiegen, zeigten sie ihr wahres Gesicht. Sie forderten preussische Lieder (ohne eine Ahnung zu haben, was preussische Geschichte und preussische Lieder überhaupt sein könnten). Und veranstalteten eine Bierdusche.
Also, es bleibt doch alles gleich. Gib dem Deutschen Bier und eine WM, und die hässlichen Eigenschaften kommen durch.

...fuhr gerade in Berlin Unter den Linden Richtung Brandenburger Tor. Toll, so hautnah von einer brüllenden Polizistenstimme erschreckt zu werden: "Machen Sie bitte den Weg frei!" Das hat schon fast was von Staatsbesuchen

Ja, in meinem Tippspiel, in welchem ich ein altes, gebrauchtes Holland-Fahrrad gewinnen kann, bin ich der beste momentan. Mal sehen, wie lange das so bleibt. Dank an England, CIV (Ivory; Elfenbeinküste) und allen anderen Mannschaften, die zu meiner Zufriedenheit gespielt haben.