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Urheberrecht

Freitag, 20. März 2009

Günter Jauch: Das Netz, die informationelle Müllkippe

SPIEGEL ONLINE: Im wirklichen Leben hätte man das schnell gegoogelt.

Jauch: Stimmt, man hätte die Antwort schnell gefunden, aber das Internet ist doch tückisch, wenn es um Wissen geht. Es verleitet zu der Fehleinschätzung, man müsse selbst nichts mehr wissen und demzufolge auch nichts mehr lernen. Steht ja alles im Computer. Das halte ich für zu simpel, denn das Netz ist doch eher eine informationelle Müllhalde und sehr chaotisch. Gegen dieses Informationschaos hilft nur Bildung, denn wenn ich das Wichtige vom Schrott trennen will, muss ich um grundlegende Zusammenhänge wissen. Bildung lässt sich nicht downloaden. Und ich habe auch ein generelles Problem mit Leuten, die stolz darauf sind, dass sie keine Zeitung lesen und sich nur noch online informieren - dabei sind doch Zeitungen notwendig, um an der Kultur und der Gesellschaft teilzuhaben. Allen Schülern und Studenten kann ich nur zurufen: Lest mehr Zeitung!

Da hätte der Potsdamer Jauch nur in Brandenburg das St. Pauli Kloster besuchen müssen, und er hätte wieder einen Stein der Weisen gefunden. Derer gibt es viele, das Problem spricht Jauch auch an, und vielleicht ist es auch nur die BILD-Überschrift von Spiegel-Online (der Bildzeitung für Intellektuelle):

Bildung kann man nicht downloaden

die mich stört.

Donnerstag, 3. April 2008

Petition gegen EU-Pläne

[wg. anderweitiger wichtiger Schreibarbeiten ist dieses blog momentan verwaist, aber keine Sorge, ich komme wieder, keine Frage]. Nun aber zu was anderem:
Die EU plant, ihren Bürgern das auf Tonträger gebannte musikalische Erbe zu klauen und der darbenden Musikindustrie zu schenken. In einer Zeit des Open Access ist das natürlich ein Witz, der allerdings überhaupt nicht zum Lachen ist. [via Archivalia]]Das copyright soll von 50 Jahren auf 95 Jahre für musikalische Werke verlängert werden. Somit wäre n gemeinfrei nur noch klassische Werke und Lieder aus dem ersten Weltkrieg. Das copyright/Urheberrecht war ja ursprünglich dazu gedacht, die Entlohnung für geistige Arbeit zu regeln. Heutzutage ist es nur noch dazu da, den Verwertungsgesellschaften einen hohen Profit zukommen zu lassen und Kreativität einzuschränken. Auch wenn das letztendliche, utopische Ziel die Abschaffung des Copyrights sein muss, so sollte diese Petition gegen die Ausweitung des Copyrights dennoch unterschrieben werden.

Donnerstag, 5. Juli 2007

das deutsche urheberrecht

wurde heute vom bundestag erneuert.
Immer wenn man denkt, es geht nicht mehr schlimmer, kommt irgendwer mit ner Privatkopie einer miesen Idee, die er schon mehrmals zu seinem Nutzen in die Realität umgesetzt hatte. Und er kommt immer damit durch. So auch heute. Nur das mit den Hotels, die nach Willen der FDP von dem Gesetz ausgenommen werden sollten, das war dann doch ein bisschen zu dreist.
Aber genau gelesen liest sich der Satz dann im Original doch besser, weshalb ich mir erlaube, ein zu Belegzwecken angeführtes Zitat anzubringen. Soll mich doch der Bundestag verklagen, pah! Solln se mir doch den Bundestrojaner unterjubeln, das ist alles nur niedert-recht-ig und billig.
"Nicht durchsetzen konnte sich die FDP-Fraktion, die für ein Verbot von Urheberrechtsgebühren für Kabelweitersendungen für Hoteliers plädierte." Lt. http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2007/2007_185/02.html vom 5.7.2007, 23:30 und Bundestag, mach es besser als die -wehr, sonst gibts bald nichts mehr zum untersuchen, weil alle Daten weg sind.

Montag, 25. Juni 2007

No Copy

Gerade eine Rezension zum Buch No Copy von Krömer und Sen gelesen. Gleich zu dem dort angegebenen Film gesurft und angeguckt:
http://www.no-copy.org/der_film.html

Ist spannend und informativ und hiermit empfohlen.

Mittwoch, 23. Mai 2007

Negativland

Meine knappe Geldbörse wird auf eine harte Probe gestellt. Nachdem schon die Angry Samoans ohne mich auskommen mussten, könnten es Negativland zum nächsten Anwärter des Sieges in der Kategorie: "Koolste Band Aller Zeiten die ich doch dann nach 20 Jahren nicht live gesehen habe" schaffen. Am Freitag in der Volksbühne.
Und hier noch mal, auf große Nachfrage, ein Ausschnitt aus der wunderbaren Dokumentation von Craig Baldwin, Sonic Outlaws, warum Negativland mit U2 Probleme hatte und weshalb ich Bono immer noch nicht glaube, dass er ein ehrlicher Mensch ist:

Donnerstag, 8. Februar 2007

Copyright-Sklaverei

Zur heutigen Einigung (?) zwischen Börsenverein d. dt. Buchhandels und dem Bibliotheksverband hier ein kleines Lied von einer der besten Bands aus deutschen Landen: Der Plan. Software kann man nicht stehlen, Ideen sind frei.

Montag, 17. Juli 2006

Das Bergwerk

Vor 450 Jahren mussten sich schon gelehrte Leute gegen Vorurteile und Zensur aussprechen. Die Argumente, auf die eingegangen werden musste, waren ähnlich wie heute. Was damals das Bergwerk war, ist heute die Kenntnis von Vorkommnissen, die manche Leute gerne weiterhin versteckt halten möchten:
"Manche von ihnen, böse Sophisten, haben wegen des Mißbrauchs gleich das Wesentliche und Hauptsächliche beim Bergwerke aus dem menschlichen Leben ausschließen und wegnehmen wollen; eine Ansicht, die unglaublich ungereimt und närrisch ist. Denn wenn es zugelassen würde, gute und nützliche Dinge, bloß weil sie auch gemißbraucht werden, zu beseitigen, so müßte fürwahr auch die heilige und göttliche Schrift, das geistliche und weltliche Recht, die edle und nützliche Kunst desArztes samt der ganzen Philosophie und allen andern freien Künsten, auch das löbliche Handwerk und das ehrliche Gewerbe nach solcher Leute Meinung als nichtnutzige und verderbliche Dinge verboten und abgeschafft werden."
Phillip Bech in dem Vorwort zu Agricola: De Re Metallica Libri XII in deutscher Fassung 1928, gestiftet vom Verein Deutscher Ingenieure. Nach der Ausgabe 1557, Basel von Froben und Bischoff, übersetzt aus dem Frühhochdeutschen.

Samstag, 1. Juli 2006

U ist ein Buchstabe, 2 eine Zahl...

beides zusammen ist der Name einer Band, deren Sänger Bono heißt.
Nun gibt es eine Petition gegen DRM, (nähere Infos sind unter dem link zu finden), die das Ziel hat, eine Unterschrift von Bono für die Petition zu erhalten. Eine hübsche Idee, nur leider saublöd. Bono wird so etwas nicht mit tragen. Denn man weiß, wie Bono zum Urheberrecht und künstlerische Freiheit steht. Nicht vergessen ist seine Klage gegen die Künstlergruppe Negativland, die letztere an den Rande des finanziellen Zusammenbruchs führte. Von der Webseite von Negativland: In 1995 Negativland released a 270 page book with 72 minute CD entitled "FAIR USE: The Story of the Letter U and the Numeral 2." This book documented their infamous four-year long legal battle over their 1991 release of an audio piece entitled "U2".
Es ist so ähnlich wie mit der Farbe Magenta, die plötzlich einer Telekomfirma gehört, oder der Buchstabe T, der auch plötzlich jemandem gehört.
Man mag zwar ahnen, dass Bono ein falsches Spiel treibt, denn ich war noch nie Fan von Life-Aid und was der noch alles an Vermarktungsstrategien entwickelt hat, um "die Sache" ging es ihm nie. Eher um den Nobel-Preis. Deshalb werde ich auch die Petition nicht unterschreiben, denn Bono kann mir gestohlen bleiben. Dann schon lieber Negativland. Hat übrigens auch einen weiten Bereich über Intellektuelle Urheberschaft. Surf-Tip.
burger

Montag, 26. Juni 2006

So werden Gesetze durchs Parlament gejagt

Die unsägliche Debatte über das neue Urheberrechtsgesetz wird durch die Tagesordnung des Bundestages noch mehr ins Lächerliche gezogen. Heise schreibt:
In der Nacht vom Donnerstag zum Freitag soll sich nun das Parlament erstmals im Rahmen der 1. Lesung des so genannten 2. Korbs der Urheberrechtsnovelle beschäftigen. Die "Aussprache" ist allerdings angesichts des Termindrucks im Bundestag vor der Sommerpause für etwa drei Uhr morgens angesetzt, sodass die geplanten Reden vermutlich nur schriftlich zu Protokoll gegeben werden und eine tatsächliche Aussprache über die zahlreichen Reizthemen der Reform nicht erfolgen dürfte. Die wollen die Abgeordneten später in den Fachausschüssen nachholen, in welche der Regierungsentwurf zunächst verwiesen werden soll.
Scheint ja nicht so wichtig zu sein, wie u.a. Wissenschaftler in Zukunft an Literatur kommen sollen, wenn ihren Bibliotheken verboten wurde, Literatur zu sammeln. Ich stelle hiermit folgende Forderungen auf:
-Auflösung der GEMA. Ein Privatverein, der sich aufführt wie ein Monopolist, gehört gestoppt.
-Rettet die Privatkopie!
-Rücktritt von Zypries!
-Open Access Verpflichtung für die Wissenschaft und Bibliotheken.


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Datum: 2009-05-15 23:55