Lydia Tomkiw und Don Hedeker bildeten Algebra Suicide in Chicago in den 80ern. Ich sah sie 1990 in München im damals neueröffneten Gasteig, also einem E-Kulturumfeld. Es war ein faszinierendes Konzert, Algebra Suicide waren meine Lieblingsband, nicht zuletzt wegen Liedern wie little dead bodies, in dem es um Tod und Verwesung ging, Liedzeilen, wie
How right dear paul, that we hear of deaths of famous people's death while on vacation (damit die Beerdigungen nicht so überfüllt sind). Später singt Lydia von ihrem eigenen Tod:
No, when I go, I want to go clean, convenient, Leaving no mess, as if I vaporized while taking a shower, As if I moved to Atarctica, leaving no forward address.
Ich glaube, auch wegen diesem Lied bin ich dann zeitweise Senker geworden.
Über Algebra Suicide finden sich momentan kaum Einträge im Internet, die LP Secret Like Crazy kostet mindestens 30 Euro gebraucht (über discogs.com), CDs gibt es ab 50 Euro bei amazon, bei iTunes muss man 10 Euro für 20 Lieder zahlen, aber das Werk bleibt bruchstückhaft. Algebra Suicide entziehen sich auch im digitalen Zeitalter dem Publikum. Und sie sind großartig. Und nicht bei wikipedia. Leider gibt es auch einen traurigen Punkt in der ganzen Geschichte. Lydia starb 2007. Ich habe das nicht bemerkt, damals. Nun denke ich mir, vielleicht ist sie ja in Antarctica oder einem anderen Ort und hat keine Nachsendeadresse hinterlassen. Emails kann man ihr noch schreiben, hab ich gerade gemacht. Und auf Youtube gibt es das sehenswerte Video zu Little Dead Bodies, aber nicht zum Einbinden, deshalb hier als Link.

Dafür gibt es hier einen Livemitschnitt zu dem amüsanten Lied über Jungs im Bett: